WAZ: "Fortuna scheidet mit Stolz aus Pokal aus"

Denkbar knapp 0:1 verliert Fortuna Bottrop gegen Oberligist Monheim im Niederrheinpokal.

Warum diese Niederlage und die Anwesenheit zweier „Gäste“ Hoffnung bei Fortuna macht. Selten spendete ein Erstrunden-Aus im Pokal so viel Zuversicht für die neue Saison. Gerade mal 0:1 verlor Fortuna Bottrop, im Frühjahr noch Fast-Absteiger aus der Bezirksliga, in der 1. Runde des Niederrheinpokals gegen den Oberligisten 1. FC Monheim.

Lange konnten die Fortunen das Spiel offen gestalten, ließen die Gäste kaum zur Entfaltung kommen und zeigten vor allem defensiv eine starke Leistung. Der 1. FC Monheim hatte zwar über das gesamte Spiel mehr Ballbesitz und mehr Spielanteile, aber klare Chancen blieben Mangelware. Fortuna verteidigte mit hohem läuferischen Einsatz und versuchte immer wieder, mit langen Bällen Emre Kilic in Szene zu setzen.

Fortuna Bottrop kämpfte im Niederrheinpokal gegen Oberligisten um jeden Ball und Raum

Dessen Torgefährlichkeit aber war den Monheimern offensichtlich bekannt, und so ließen sie dem Torjäger kaum Raum zur Entfaltung. Mit dem Halbzeitresultat von 0:0 waren die Fortunen sichtbar zufrieden, der Favorit aus dem Rheinland rieb sich auf, ohne Glanzpunkte zu setzen.

Auch in Halbzeit zwei ein ähnliches Bild, allerdings wurde die Fortuna jetzt mutiger, rückte weiter auf und versuchte, eigene Akzente zu setzen. So hatten die Monheimer etwas mehr Raum. Doch auch den wussten sie erst kaum zu nutzen, zumal sich die Gastgeber wirklich in jeden Ball warfen, kein Laufduell scheuten.

So dauerte es bis zur 64. Minute, bis die Gäste das einzige Tor des Spiels markierten. Eine unübersichtliche Szene im Strafraum nutzte Mohamed El Mouhouti zum 1:0. Nach dem Führungstreffer versuchten die Rheinbaben noch einmal alles, doch nun spielte der Oberligist seine Cleverness und Ballsicherheit aus. Am Ende reichte es nicht für den Ausgleich, doch unzufrieden waren weder Anhang noch Verantwortliche.

Fußball in Bottrop: Fortunas Co-Trainer Wenderdel optimistisch für Saison

Fortuna-Coach Sebastian Stempel bescheinigte seiner Mannschaft hohen kämpferischen Einsatz und eine starke Laufleistung. „Das Ergebnis ist in Ordnung, das Gegentor ist schon ein bisschen ärgerlich, denn das hätten wir durchaus verteidigen können“, gab es trotzdem Manöver-Kritik vom Coach. „Bei den hohen Bällen hat man schon gesehen, dass da der Oberligist uns voraus ist, da waren die Monheimer cleverer als wir. Wir haben wenig zugelassen, aber nach vorne ging auch nicht viel. Die Jungs haben alles gegeben, also das war schon richtig cool.“

Stempel war sichtlich angetan vom Auftritt seiner Spieler. „Ein paar unserer Spieler sind auch gerade erst aus dem Urlaub zurück, haben die Vorbereitung also nicht komplett absolviert, das Spiel macht Mut für die Saison.“ Auch Co-Trainer Kevin Wenderdel in seinem ersten Pflichtspiel nach Beendigung seiner Spielerlaufbahn sah es ähnlich: „Wir haben sehr gut dagegen gehalten und alles in die Waagschale geworfen. Unser Fokus liegt ganz klar auf nächste Woche gegen TuSEM Essen, das ist jetzt der Maßstab.“

Genau hingeschaut haben dürften da auch sein Bruder Niklas Wenderdel und Ben Jansen, die beide das gesamte Spiel verfolgten. Die Gerüchte, die eigentlich keine mehr sind, besagen, dass die beiden – sowie die anderen Spieler, die Rhenania Bottrop in den vergangenen Tagen verließen – zur Fortuna wechseln. Das wären natürlich extreme sportliche Verstärkungen für die Rheinbaben. In den nächsten Tagen wird es dazu sicherlich mehr zu verkünden geben.

Quelle: https://www.waz.de/sport/lokalsport/bottrop/article409704404/niederrheinpokal-bottrop-verabschiedet-sich-hoch-erhobenen-hauptes.html